Donnerstag, 28. Mai 2015

Meine ersten Eindrücke aus Thailand

Liebe Leser,

bevor ich meine Reise angetreten bin, habe ich mich bei Freunden und Bekannten, die bereits in Thailand gewesen sind, erkundigt, worauf ich mich denn einlasse, was ich beachten und bedenken sollte. Ich bin nun seit fast einer Woche in Thailand und es gab viele Dinge, von denen mir bereits berichtet wurde, und gleichzeitig einige Dinge, die mir vorher einfach nicht bewusst waren oder von denen ich eine andere Vorstellung hatte. Davon will ich heute erzählen.

Das ist nicht farbecht ;) Nur durch die blau getönten Fenster vom EGAT Hochhaus fotografiert.



Den allerersten Eindruck von Bangkok bekam ich auf der Taxifahrt vom Airport zur Uni. Ich finde, dass die Stadt weder besonders schön noch besonders hässlich ist. Es gibt viele Wolkenkratzer oder Hochhäuser, welche allerdings nicht im Zentrum versammelt stehen, wie man es aus anderen großen Städten mit Skyline kennt, sondern überall  vereinzelt. Auch hier, im nördlichen Stadtteil Nonthaburi, wo ich arbeite und wohne, gibt es noch viele Hochhäuser. An den kleineren Straßen gibt es keinen Bürgersteig, aber das finde ich nicht schlimm. Es ist höchstens etwas ungewohnt für das deutsche Auge. Wie auch in anderen Metropolen ist übrigens der Verkehr eines der schlimmsten Probleme, aber auch bei Stop-and-Go kommt man irgendwann ans Ziel. Und solang ich hier entspannt bin, hebt mich das garnicht. :)



Bo, Wow und ich (v.r.n.l.) in der Rikscha
Wovon ich allerdings durchaus überrascht bin, ist die Hitze. Meine Güte, ist es heiß hier! Ich war am Sonntag mit Wow und Bo den großen Königstempel angucken, natürlich entsprechend mit langen Hosen und Oberteilen gekleidet. Es war so unfassbar heiß und schwül, dass das Wasser am ganzen Körper floss und ich es garnicht richtig genießen konnte! Neben mir schwitzten natürlich auch meine beiden ThaiFreundinnen und die anderen unzähligen vor allem asiatischen Touristen (Chinesen, Japaner, Koreaner). Währenddessen sagt Wow: „In Thailand gibt es nur zwei Jahreszeiten: heiß und sehr heiß“. So wurde „heiß“ zu einem der ersten Wörter, die ich in Thai gelernt habe.




Wir sehen richtig frisch aus für die mindestens 1000 Grad, was?! ;)

Womit wir bei einem weiteren Punkt sind, von dem ich etwas überrascht bin: die meisten Thais können kein oder sprechen nur sehr schlecht Englisch. Das macht die Kommunikation durchaus kompliziert. Ich dachte, ich fahre in ein hochtouristisches Land; Wikipedia schreibt: „Englisch ist unter dem gebildeten Teil der Bevölkerung die Zweitsprache und wird vor allem in den Städten weithin verstanden“. Naja, also diesen Eindruck habe ich nicht. Ich bilde mich dafür zum Activity-Profi auf der Suche nach den Waschmaschinen, (Abend)Essen und nach dem Weg nach Hause (Ich hatte mich verlaufen und wollte einen Studenten nach dem Weg fragen. Er war so nett und interpretierte mein hektisches Zeigen auf einen der Blocks richtig, brachte mich sogar dorthin – ich folgte ihm schweigend – und dann merkte ich, dass es garnicht mein Wohnheim war. Klasse Geschichte, nicht? :)). Fakt ist jedoch, dass ich die Thais bisher als sehr freundlich wahrgenommen habe. Alle sind sehr hilfsbereit und sehen mir natürlich an, dass ich nicht aus Thailand komme und daher auch kein Thai spreche. Trotzdem bleibt die Kommunikation kompliziert, sowohl mit Verkäufern auf der Straße als auch mit meinen ThaiFreunden, bei denen irgendwann der Wortschatz für tiefere Konversation fehlt. 


Erschwerend kommt zu dem Sprachproblem hinzu, dass viele Thais sehr schüchtern und zurückhaltend sind. Viele sprechen sehr leise mir mit, während ich unbewusst versuche, über die Lautstärke irgendwie die Verständigung und das Verständnis zu verbessern :). Auch im Restaurant ist es schon passiert, dass ich garnicht mitbekommen habe, wie Getränke und Essen bestellt oder die Rechnung bezahlt wurde. Da kommen wir an einen weiteren Punkt, an dem ich die Freundlichkeit ausmache: bin ich mit Thais zusammen, werde ich ständig eingeladen – Taxi, Essen, Bus. Am Anfang war ich überrascht und erfreut, aber mittlerweile wird es echt unangenehm. Auch wenn es sich zumeist nicht um hohe Beträge handelt (20 Cent für ein Busticket, 1-3 Euro für ein Essen), möchte ich eigentlich nicht den zumeist studentischen Geldbeutel zu sehr beanspruchen. Auch meine Arbeitkollegen sind so wahnsinnig nett. Gestern hat mir mein Chef morgens Ananas und Wassermelone vom Markt mitgebracht und eine andere Kollegin aus ihrem Urlaub sogar ein koreanisches Souvenir! Von meinem Arbeitsleben, meinen Aufgaben und meinen Kollegen hier werde ich im nächsten Blog mehr berichten!

Bis dahin hoffe ich, dass es euch gut geht, und ich habe mich sehr gefreut über die Reaktionen zum ersten Teil, vielen Dank!

Alles Liebe,
eure etwas verschnupfte Charly (die Airconditioner hinterlassen ihre Spuren...)

EIsgekühlter (Chai-)Tee - lecker!

1 Kommentar:

  1. Liebe Charlotte,
    wie geht es dem Schnupfen ? Erste Begegnungen mit dem thailändischen Gesundheitssystem ? Das "lange" Wochenende gut überstanden ? Endlich mal auf dem "flachen" Land gewesen?
    Wir sind gespannt auf deinen nächsten Bericht. Liebe Grüße aus der Ferne.

    AntwortenLöschen